Beatrice Kindler
Managerin Unternehmenskommunikation
Der Premium-Teigwarenhersteller Franz Tress GmbH & Co. KG hat seine Energieversorgung grundlegend neu aufgestellt:
Erdgas Südwest entwarf für das Traditionsunternehmen als Energiepartner vor Ort eine ganzheitliche, effiziente Energielösung. Dazu wurde im ersten Schritt der tatsächliche Energiebedarf ermittelt und auf dieser Grundlage das neue Energiesystem geplant. Entstanden ist ein cleveres Contracting-Modell, das die Energiekosten senkt und bei dem Unternehmen keinen organisatorischen Aufwand verursacht. Heute werden 70 Prozent des von Tress benötigten Stroms und 80 Prozent der Wärme direkt vor Ort produziert. Den Rest deckt Erdgas-Südwest über seinen Energievertrieb ohne Umwege direkt ab. Ein gelungenes Beispiel für das Konzept „Energie von hier zu dir“, mit dem Erdgas Südwest die in einer Region vorhandenen Energieressourcen bestmöglich bündelt.
Genau auf den Kunden zugeschnittenes Energiekonzept
Seit 1975 produziert Tress in Münsingen, heute umfasst das Portfolio des Premium-Herstellers circa 800 Artikel. Der Produktionsprozess verlangt etwa 7,5 Millionen Kilowattstunden Wärme und Strom pro Jahr. „Der größte Posten ist die Wärme“, erklärt Geschäftsführer Markus Tress. „Die Nudeln müssen während der Produktion von 33 Prozent auf unter 13 Prozent Feuchtegehalt getrocknet werden.“ Schon in den 1990er Jahren habe sein Vater daher über den Einsatz von Blockheizkraftwerken nachgedacht. Dank 24-stündiger Produktion sind die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen ideal. Allerdings verhinderten seinerzeit die zu hohen benötigten Vorlauftemperaturen von 110 Grad Celsius die Installation. Durch die Investition in neue Produktionslinien mit geringerer Vorlauftemperatur schuf Markus Tress die Basis für das BHKW-Projekt. „Erdgas Südwest konnte nun eine Komplettlösung mit bedarfsorientierter Wärmeversorgung und maßgeschneiderten BHKWs anbieten“, erinnert sich Tress.
Der Energiedienstleister nahm zunächst den kompletten Produktionsverlauf unter die Lupe. Die Energieflüsse wurden evaluiert und anschließend verbessert. Dazu wurden ein moderner Schichtspeicher aufgestellt und teilweise neue Rohrleitungen verlegt. Das neue System wird nun von den beiden BHKWs, die jeweils eine elektrische Leistung von 177 kW und eine thermische Leistung von 215 kW aufweisen, gespeist. „Der Strom ist für uns eigentlich nur das ‚Abfallprodukt‘“, so Markus Tress. „Für uns ist entscheidend, dass sich alle Lastgänge optimal und bedarfsgerecht steuern lassen und unsere Energieversorgung deutlich energiesparender ist.“
Die Umwelt profitiert ebenfalls
Im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom und Wärme ist die Kraft-Wärme-Kopplung deutlich effizienter. Das neue Energiekonzept bei Tress reduziert daher den Ausstoß von CO2 je nach Einsatz des Brennstoffs Erdgas oder Bioerdgas zwischen 500 und 1.600 Tonnen pro Jahr. „Die Firma Tress liegt mitten im Biosphärengebiet der Schwäbischen Alb. Daher freut es uns sehr, hier einen Beitrag zu einer effizienten, wirtschaftlichen und vor allem ökologischen Energieversorgung leisten zu dürfen“, sagt Achim Lotter, Key Account Manager Vertrieb und Projektentwicklung bei Erdgas Südwest. Der Energiepartner vor Ort baut auf regionale und dezentrale Energieerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen. „Energie von hier zu dir“ ist das langfristige Ziel. Hinter dem Slogan verbirgt sich eine bedarfsgerechte Versorgung mit vor Ort erzeugter umweltfreundlicher Energie. Die Bausteine dafür sind die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität in Kooperation mit Landwirten und die Einspeisung ins öffentliche Netz sowie die Vermarktung von „grünem“ Strom aus Blockheizkraftwerken und die planerische Begleitung des Ausbaus und der Optimierung von Energieerzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien.
Bei Tress ist das Thema Nachhaltigkeit mit der neuen Strom- und Wärmeversorgung übrigens noch nicht zu Ende. Als weitere Maßnahmen sind Optimierungen in den Bereichen Umluft, Kompressoren und Heizwasser-Aufbereitung geplant. Markus Tress resümiert: „Wir arbeiten auf die ‚CO2-freie Nudel‘ hin.“