Beatrice Kindler
Managerin Unternehmenskommunikation
Mit Projekt SAFE entsteht flächendeckendes Netz an Stromtankstellen in BW - Erdgas Südwest mit modernen Ladestationen in Munderkingen Teil des Projekts
Spätestens seitdem kürzlich bekannt wurde, dass die EU-Kommission Deutschland wegen eines zu hohen Stickstoffgehalts der Luft in manchen Städten nun verklagen will, ist klar: Im Verkehrssektor muss sich eine Menge ändern, um endlich spürbare Mengen an CO2 einzusparen. Alternativen zu Diesel und Benzinern sind strom- und gasbetriebene Fahrzeuge. Über das Projekt SAFE wird nun in Baden-Württemberg ein flächendeckendes Netz an Stromtankstellen entstehen. Die Erdgas Südwest GmbH ist mit neuen hochmodernen Ladestationen am Standort Munderkingen ab sofort ein Teil dieses Projekts.
Wichtiger Beitrag zur Energiewende
An den Stromladestationen auf dem Firmengelände in der Brunnenbergstraße in Munderkingen wird den Fahrern von Elektroautos und E-Bikes jetzt Ladeinfrastruktur im ländlichen Raum geboten. Es gibt ab sofort eine Smight-Ladestation für öffentliches Tanken, eine Wallbox für Kunden, Besucher, Fuhrpark und Mitarbeiter sowie einen Ladeschrank für E-Bikes. Der Strom für diese Ladestationen ist zu 100 % Ökostrom. Damit wird dem Umweltschutz doppelt Rechnung getragen. Denn nicht nur der CO2-Ausstoß durch das Fahrzeug wird minimiert, auch der Strom selbst wird nachhaltig erzeugt. Ralf Biehl, Geschäftsführer der Erdgas Südwest GmbH, sieht die Stromtankstelle als wichtigen Beitrag für die Energiewende im Verkehrssektor. „Wir freuen uns sehr, dass wir Teil dieses Projektes sind und so dabei helfen können, umweltfreundliche Technologien im Bereich der Mobilität populärer zu machen.“ Künftig bietet auch Erdgas Südwest diese Infrastruktur ihren Kunden an und vertreibt E-Ladeinfrastruktur an Kommunen, Unternehmen und private Haushalte.
SAFE soll Autofahrern die Reichweitenangst nehmen
Das landesweite flächendeckende Sicherheitsladenetz für E-Mobilität mit Namen SAFE, das im Auftrag des Ministeriums für Verkehr jetzt unter Federführung der EnBW Energie Baden-Württemberg AG entsteht, wird bis April 2019 ein Grundladenetz bieten, das den Besitzern von Elektrofahrzeugen die Angst davor nehmen soll, die nächste Ladesäule vielleicht nicht rechtzeitig zu erreichen. Wegen dieser Reichweitenangst ist der Sicherheitsfaktor „Ladesäule in der Nähe“ von großer Wichtigkeit, wenn es um die Bereitschaft geht, sich ein elektrisch betriebenes Fahrzeug zu kaufen. Mithilfe eines Konsortiums aus 78 Partnern sollen deshalb durch SAFE schon im kommenden Frühjahr in Baden-Württemberg innerhalb eines Rasters von 10 mal 10 Kilometern Ladesäulen zu finden sein. Dies soll der Elektromobilität weiter Vorschub leisten.
Gasbetriebene Fahrzeuge werden immer beliebter
Auch gasbetriebene Fahrzeuge, die im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug bis zu 96 % weniger Stickoxid, 50 % weniger Feinstaub und 7 % weniger CO2 produzieren, werden immer beliebter. Die jüngste Erhebung des Kraftfahrtbundesamtes zeigt: Allein im Mai dieses Jahres hat sich mit 1.583 die Anzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge mit Erdgasantrieb gegenüber dem Vorjahresmonat verzehnfacht. Das ist ein neuer Rekord. In Zukunft kann CNG (Compressed Natural Gas), das an rund 900 Tankstellen in Deutschland verfügbar ist, sogar zu 100 % ersetzt werden: durch Biogas oder synthetisch hergestelltes Gas (SNG) aus Power-to-Gas-Anlagen. Und ein rein mit grünen Gasen angetriebenes Fahrzeug fährt nahezu CO2-frei.
Technologiemix wird sich durchsetzen
Es ist also davon auszugehen, dass sich in Zukunft beim Stichwort Verkehr, wie auch jetzt schon bei der Stromerzeugung, verschiedene erneuerbare Energien gegenseitig ergänzen werden. Langfristig wird es im Mobilitätssektor einen Technologiemix geben, bestehend aus E-Mobilität und Biomethan im Individualverkehr, Grünen Gasen sowie verflüssigtem Biomethan und anderen flüssigen Biokraftstoffen im ÖPNV und Fernverkehr. Im Schiffsverkehr und im Schwerlastverkehr gibt es die ersten Projekte: Schweröl und Diesel werden durch LNG (Liquefied Natural Gas) ersetzt. Und auch dafür gibt es bereits eine grüne Alternative: Bio-LNG. Das ist aufbereitetes und verflüssigtes Biogas. Die Möglichkeiten für eine drastische Verringerung des CO2-Ausstoßes sind also da. Nun gilt es nur noch, entsprechend zu handeln. Ralf Biehl ist überzeugt:
Ob Strom oder Gas – jedes Fahrzeug mit alternativem Antrieb hilft dabei, die CO2-Bilanz zu verbessern. Wir sind also auf einem guten Weg.