Beatrice Kindler
Managerin Unternehmenskommunikation
Das Insektensterben ist real. Deshalb geben wir über die Initiative ProNatur Tipps für den Schutz der Insekten.
Das Insektensterben ist real. Zu diesem Ergebnis kommt die elf Jahre andauernde Studienarbeit der Technischen Universität München. Innerhalb des genannten Zeitraumes schrumpfe die Artenvielfalt bei Fluginsekten um bis zu zwei Drittel. Für die Initiative ProNatur der Erdgas Südwest GmbH Anlass, nochmals an das zu erinnern, was jeder Einzelne dagegen tun kann.
290 Standorte mit Wäldern und Graslandschaften auf der Schwäbischen Alb, im thüringischen Hainich sowie in der brandenburgischen Schorfheide waren von den Forschern aus München beobachtet worden. Dabei zeigte sich, dass 67 Prozent der Insekten in Graslandschaften und 40 Prozent in Wäldern schlichtweg verschwanden. Als eine der Hauptursachen machten die Forscher die Landwirtschaft und die dort genutzten Pestizide und Düngemittel verantwortlich. Doch auch die Urbanisierung wurde als einer der Gründe genannt.
Kritik an der Einstellung des Volksbegehrens
„Das Artensterben bei den Insekten ist zu großen Teilen von Menschen gemacht“, sagt Sandra Klingler, bei Erdgas Südwest für die Initiative ProNatur verantwortlich. „Oftmals fehlt aber einfach das Wissen, was man selbst für den Artenschutz tun kann.“ Deswegen fährt die Initiative schon seit vielen Jahren raus, klärt Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene sowie speziell Landwirte auf, kooperiert mit Imkern und Naturschutzorganisationen der Region und lässt sich von spezieller Aussaat über Lehrpfade immer wieder Neues einfallen, um aufzuklären und zu helfen. „Wir hätten auch das Volksbegehren zum Schutz der Biene unterstützt, aber das wurde ja auf Eis gelegt. Dafür freuen wir uns nun umso mehr, dass die Regierung und die Verantwortlichen des Volksbegehrens sich an einen Tisch setzen, um über einen gemeinsamen Gesetzesentwurf zu beraten. An diesen ‚runden Tischen‘ haben wir gemeinsam mit unseren Partnern schon viel bewirkt.“
Tipps für Privatpersonen
Darüber hinaus gibt die Initiative vier Tipps, mit denen jeder Einzelne bereits etwas bewirken und bei der Fortpflanzung der Tiere sowie beim Erhalt eines ausgeglichenen Ökosystems unterstützen kann:
1. Wildblumen statt Steingärten
Viele Gärten werden inzwischen mit Stein statt Wiese geschmückt. Dies ist zwar pflegeleicht, nimmt den Insekten aber den wichtigen Lebensraum. Ebenso pflegeleicht ist hingegen eine wilde Blühoase, in der die Insekten sowohl Nahrung als auch Möglichkeiten zur Bestäubung finden. Im Handel gibt es inzwischen spezielle Saatmischungen, die bei Insekten besonders beliebt sind. Auch werden bienenfreundliche Stauden in vielen Gartencentern inzwischen ausgewiesen.
2. Insektenhotels aufstellen
Auf dem Balkon oder im Garten lassen sich kleine Insektenhotels aufstellen, die für Wildbienen eine Nisthilfe darstellen. Sie können selbst gebaut oder auch im Baumarkt erworben werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sie ausschließlich aus Naturstoffen bestehen, unbehandelt sind, und verschieden große Brutröhren bieten. Wer die Möglichkeiten hat, kann zudem einen Teil des Blumenbeets zum Sandbeet umwandeln. Hier nisten Wildbienen am liebsten.
3. Kräuter teilen
Wer nicht viel Platz hat, kann bereits mit kleinen Kräutertöpfen am Balkongeänder viel erreichen. Ob Thymian oder heimische Wildkräuter: Bienen und andere Fluginsekten werden hier mit Vorliebe aktiv. Einfach einige Stiele nicht abernten und blühen lassen.
4. Im Herbst und Winter…
Einige Bienen- und Hummelarten überwintern. Während Hummeln sich unter die Erde zurückziehen, bleiben Bienen am Licht und nutzen Baumhöhlen, Pflanzenstängel oder Zapfen als Quartier. Deswegen empfiehlt es sich, nicht alle Sträucher und Pflanzen direkt radikal zurückzuschneiden, sondern einige Schutzräume den Insekten zu überlassen.