Beatrice Kindler
Managerin Unternehmenskommunikation
Wie viel Autarkie ist heute möglich und wie viel wird zukünftig möglich sein? Das und vieles mehr wurde auf dem Gemeindedialog in Munderkingen beantwortet.
Wie viel Autarkie ist heute bereits möglich und mit Blick auf die Zukunft eigentlich nötig? Diese Frage diskutierten Gemeindevertreter aus der Region beim zweiten Gemeindedialog von Erdgas Südwest in Munderkingen. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Michael Lohner und Erdgas Südwest Geschäftsführer Ralf Biehl, gaben zwei Referenten mit ihren Vorträgen Impulse für einen offenen Dialog: Prof. Timo Leukefeld, Unternehmer und Energiebotschafter der Bundesregierung, sowie Prof. Dr. Alexander Floß von der Hochschule Biberach.
Möglichkeiten und Grenzen der Kraft-Wärme-Kopplung
Floß gab mit seinem Vortrag „Möglichkeiten und Grenzen der Kraft-Wärme-Kopplung“ wertvolle Denkanstöße – auch im Hinblick auf Energieautarkie. Für ihn stellt diese kein Qualitätsmerkmal für die Reduktion von C02 dar, sondern vielmehr eine Möglichkeit, sich unabhängiger vom Energiemarkt zu machen. Die Autarkiefrage hat laut Floß überwiegend eine pädagogische Bedeutung: „Wenn wir damit beginnen zu hinterfragen, wie viel Energie wir benötigen, und diese erzeugen und speichern, schärfen wir unser Bewusstsein. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energie- und CO2-Einsparung.“
Energieautarkie ist möglich
Leukefeld – unter anderem bekannt aus dem Fernsehen – ging in seinem Vortrag der Frage nach, wie wir in Zukunft energetisch leben werden. Im Zuge der Energiewende steht primär der Strom im Fokus. In privaten Haushalten entfallen lediglich 13 Prozent des Gesamtverbrauchs auf Strom, der Rest wird für Wärme eingesetzt. Nach Leukefeld lohne es sich daher, über die Verbindung von Strom und Wärme nachzudenken.
Verbraucher können zwischen einer Vielzahl von Heizmöglichkeiten und -techniken wählen – diese Wahl sollte mit Bedacht und Pragmatismus getroffen werden. Ganz gleich auf welche Technik die Entscheidung fällt: Sie ist immer von dem Einsatzstoff abhängig. Nach dem Energieexperten sei die Gasbrennwerttechnik die wirtschaftlichste – außer die Grenzkosten gingen gegen Null, wie bei einer Kombination aus Solarthermie, PV und Wärmespeicher. „Sonne und Gas ist eine hochwirksame Kombination, um sich vom Energiemarkt unabhängiger zu machen.“, erklärte Leukefeld. Mit dieser Aussage bestätigt er das biotark-Konzept von Erdgas Südwest, unter dem der regionale Energieversorger Produkte für den Weg in eine autarke Energieversorgung anbietet. „Erdgas Südwest ist der einzige Energieversorger, der das Autarkiethema proaktiv und konstruktiv angeht“, so Leukefeld. Der Experte sieht zudem Ernergieautarkie als Altersvorsorge an. Er setzt auf Investitionen in jungen Jahren, damit von steuerfreien Einsparungen ein Leben lang profitiert werden kann. „Wir stimmen mit Herrn Prof. Leukefeld überein und verfolgen mit unserem biotark-Modell ähnliche Ziele“, erklärt Erdgas Südwest Geschäftsführer Ralf Biehl.