Beatrice Kindler
Managerin Unternehmenskommunikation
Die Erdgas Südwest GmbH, regionaler Energieversorger aus Ettlingen, war auf Aufklärungsreise in Brüssel und Berlin.
Die Erdgas Südwest GmbH, regionaler Energieversorger aus Ettlingen, war auf Aufklärungsreise in Brüssel und Berlin. Sie erläuterte – auch im Namen des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) e. V. – sowohl Mitgliedern der Europäischen Kommission als auch Entscheidern der Rohstoff- und Gesteinsindustrie, wie die Energiewende ohne Flächenkonkurrenz gelingen kann. Als Beispiel diente die auf einem Baggersee schwimmende, im Sommer eröffnete Photovoltaik-Anlage in Renchen.
Bei der „EU Raw Materials Week 2019“ in Brüssel hielt Boris Heller, Leiter Projektentwicklung bei Erdgas Südwest, am 21. November einen Vortrag vor interessierten Vertretern der Europäischen Kommission. Er nahm zum einen das Flächenpotenzial schwimmender PV-Anlagen, aber auch die Kombination zweier Sektoren näher in Augenschein. Dabei erläuterte er unter anderem, wie der Rohstoffabbau sowie die Produktion erneuerbarer Energien zusammenspielen und so sowohl die Industrie als auch die Umwelt profitieren. „Jeder nutzt täglich Rohstoffe und Energie, aber mit der Produktion im eigenen Vorgarten möchte sich niemand wirklich befassen“, sagt Boris Heller. „Dezentralisierung und gleichzeitig Regionalität sind aber ganz entscheidende Aspekte, wenn man die Bürger und die Wirtschaft für neuartige Konzepte begeistern und sie für die Rolle des Rohstoffsektors sensibilisieren möchte.“
Branchenvertreter begeistert
Beim „ForumMIRO 2019“, der Leitveranstaltung der deutschen Gesteinsindustrie, war dann auch Armin Ossola, Kieswerksbetreiber und Regionalbeirat Süd von Kieswirtschaft im Dialog Oberrhein e. V., selbst vor Ort. Er berichtete in einem Workshop am heutigen Donnerstag, 28. November, gemeinsam mit Boris Heller ganz konkret über seine schwimmende Photovoltaik-Anlage in Renchen, mit der er sein Kieswerk mit Strom versorgt. Mit der 750 KW starken und deutschlandweit größten Anlage dieser Art ist er in der Lage, einen Teil seines Strombedarfs für schwere Geräte selbst vor Ort zu erzeugen und zu verwenden. Dabei spart er etwa 560.000 Kilogramm schädliches CO2 pro Jahr ein. Wird der grüne Strom nicht verbraucht, fließt er in das öffentliche Netz und wird von Erdgas Südwest direkt vermarktet.
Boris Heller: „Das Beispiel der Ossola GmbH zeigt, was dezentrale Stromversorgung leisten kann. Die Sonne scheint in diesem Fall genau dann, wenn er die Energie am meisten benötigt – nämlich dann, wenn die Kiesproduktion besonders groß ist.“ Konzepte wie die schwimmende Photovoltaik-Anlage müssten daher aus ihrem Nischendasein gehoben werden, um auch andernorts die regionale Energiewende unterstützen zu können.