Beatrice Kindler
Managerin Unternehmenskommunikation
Mit energetischem Quartierskonzept der Erdgas Südwest soll ehemalige Soldatenunterkunft in Münsingen auf erneuerbaren Energien umgestellt werden
Wie kann das 70 Hektar große Areal der ehemaligen Soldatenunterkunft Altes Lager in Münsingen innerhalb der kommenden Jahre auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien umgestellt werden? Antworten liefert jetzt das energetische Quartierskonzept der Erdgas Südwest GmbH. Es wurde nun offiziell an Eigentümer Franz Tress übergeben. Jetzt kann es Schritt für Schritt umgesetzt werden.
Gleich mehrere Varianten haben die Experten der Erdgas Südwest durchgerechnet, um die Energieversorgung des Alten Lagers möglichst autark, regenerativ und wirtschaftlich machbar zu gestalten. Unter dem Strich könnten - je nach Variante - ein Autarkiegrad von 88 Prozent bei der Stromversorgung und 56 Prozent bei der Wärme erreicht werden. Franz Tress, der aus der ehemaligen Soldatenunterkunft unter dem Namen „Albgut“ eine touristische grüne Wohlfühloase für die Region schaffen will, freut sich: „Das Konzept ist eine gute Entscheidungsgrundlage, anhand derer nun die weiteren Schritte geplant werden können.“
Kraft-Wärme-Kopplung und Photovoltaik sind zwei wesentliche Stichworte, die nach Einschätzung der Planer von Erdgas Südwest relativ zeitnah umgesetzt werden sollten. Projektleiter Achim Lotter sieht in der raschen Abkehr vom Heizöl auch eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die schrittweise Weiterentwicklung hin zu immer mehr Autarkie auf dem gesamten Gelände wirklich funktioniert – denn langfristig sollen möglichst alle Gebäude belegt und das Areal als Ort gläserner Produktion mit hohem Freizeitwert positioniert werden. „Entsprechend müssen die Maßnahmen fortwährend der zunehmenden Belegung der einzelnen Gebäude angepasst werden“, erklärt Lotter. „Es ist deshalb wichtig, direkt einen Anfang zu machen.“
Tobias Kemmler, Leiter der Klimaschutzagentur Reutlingen, sieht das genauso. „Dieses umfangreiche Projekt ist wirklich außergewöhnlich und zeigt, dass man mit vorausschauender Planung wirklich viel für die Umwelt und eine ganze Region bewegen kann.“ Die Umsetzung des Quartierkonzepts wird am Ende des Tages einen erheblichen Beitrag zur CO2-Emmissionsminderung leisten. Bürgermeister Mike Münzing sieht das fertige Konzept deshalb als wichtigen Impuls für die Stadt. „Was hier entstehen wird, ist wegweisend und für die gesamte Region eine große Bereicherung – nicht nur in Bezug auf den Klimaschutz, sondern auch im Hinblick auf Tourismus und Naherholung. Wir freuen uns sehr, dass es nun in die nächste Runde gehen kann.“