Wärmepumpe vor einem Haus. Im Vordergrund ein selbst gebautes Siegel für die Langlebigkeit der Technologie.

So verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Wärmepumpe

Die Haltbarkeit einer Wärmepumpe ist ein entscheidender Faktor für ihre Wirtschaftlichkeit und Effizienz. Doch wie lange hält eine Wärmepumpe, und welche Maßnahmen tragen dazu bei, ihre Lebensdauer zu verlängern? Sind 30 Jahre möglich? In diesem Artikel geben wir Tipps wie Sie die Langlebigkeit Ihrer Wärmepumpe sichern und worauf Sie unbedingt achten sollten.

Inhaltsverzeichnis

Die potenzielle Lebensdauer einer Heizung spielt bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. Denn die Wirtschaftlichkeit eines Heizsystems hängt wesentlich davon ab, wie lange es einwandfrei läuft. Gerade bei neueren Technologien gibt es hier wenig Erfahrungswerte, denn Wärmepumpe, Solarthermie und Co. spielen auf dem Heizungsmarkt noch nicht so lange mit wie Gastherme oder Ölheizung.

Wie steht es also um die Lebensdauer einer Wärmepumpe? In unserem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Faktoren ein, die Einfluss auf die Haltbarkeit des Heizsystems haben. Wir zeigen Ihnen, wie Sie durch gezielte Maßnahmen die Lebensdauer Ihrer Wärmepumpe beeinflussen und so Ihre Kosten-Nutzen-Bilanz optimieren können.

Außerdem haben wir mit dem gelernten Heizungsbauer Robert Hufnagel gesprochen, dessen beide Wärmepumpen seit fast 30 Jahren einwandfrei laufen und der mit uns seine wertvollen Einblicke aus der Praxis teilt.

Wie lange hält eine Wärmepumpe?

Die Lebensdauer einer Wärmepumpe beträgt für gewöhnlich 15 bis 20 Jahre.(1) Sie variiert je nach Wärmepumpen-Art, Nutzung sowie Wartung. Zum Vergleich: Bei Gasheizungen liegt die durchschnittliche Lebensdauer bei 15 Jahren, bei regelmäßiger Wartung und Pflege auch bei 20 Jahren. Ölbrenner halten im Schnitt 15 bis 20 Jahre und Ölheizkessel rund 25 Jahre.

Einige Maßnahmen verlängern den Lebenszyklus einer Wärmepumpe deutlich, was zum Beispiel die Geräte von Robert Hufnagel zeigen. Seine beiden Wärmepumpen – eine Erdwärmepumpe und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe – sind jeweils bereits seit 1996 in Betrieb und kommen damit auf knapp 30 Jahre Laufzeit.

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Einflussfaktoren auf die Lebensdauer einer Wärmepumpe

Die Lebensdauer einer Wärmepumpe wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Diese können sowohl technischer als auch umweltbedingter Natur sein und wir wollen hier näher auf die einzelnen Aspekte eingehen. Wesentliche Einflussfaktoren sind die Qualität der Anlage und die Qualität der Installation, da beides direkte Auswirkungen auf die Haltbarkeit des Systems hat.

Umgebungsfaktoren spielen besonders im Außenbereich eine große Rolle. Die Dimensionierung, also das Verhältnis der Größe der Heizung zur Heizlast, ist ebenfalls entscheidend. Und schließlich hat auch das Nutzungsverhalten einen starken Einfluss auf die Haltbarkeit.

Qualität der Anlage und Installation der Wärmepumpe

Es ist natürlich ratsam, bei der Wahl der Wärmepumpe auf Qualität zu achten. Hier lohnt es sich, in Tests und Erfahrungsberichten nach robusten und langlebigen Geräten zu recherchieren. Welches Modell am besten zu den individuellen Gegebenheiten passt, weiß in der Regel der Fachmann bzw. die Fachfrau. Vergleichen lohnt sich aber dennoch.

Ob Monoblock- oder Split-Bauweise – die Installation sollte ebenfalls unbedingt von einem erfahrenen Unternehmen durchgeführt werden, fachgerecht und an die jeweiligen Umgebungsbedingungen angepasst. Denn eine kompetente Heizungsfirma, die bereits mehrfach Wärmepumpen installiert hat, kennt alle relevanten Kriterien, die Hausbesitzende bei Auswahl und Einbau beachten sollten.

Besonders günstig im Hinblick auf ihre Leistung sind Geräte mit Inverter-Technologie. Diese schont den Verdichter und reduziert allgemein den Verschleiß. Denn ein Verdichter (Kompressor) einer Wärmepumpe kann anfälliger für Defekte sein, wenn bestimmte Betriebsbedingungen nicht optimal sind. Dabei wandelt der Inverter Wechselstrom aus dem Stromnetz in Gleichstrom um und erzeugt daraus dann neuen Wechselstrom mit variabler Frequenz.

Dadurch können Wärmepumpen mit Inverter-Technologie ihre Leistung stufenlos dem aktuellen Bedarf anpassen und arbeiten so energieeffizienter und gleichmäßiger. Moderne Wärmepumpen arbeiten heutzutage fast immer mit Inverter-Technologie.

Umgebungsfaktoren: Wo steht die Wärmepumpe?

Eine gute Dämmung reduziert den Heizbedarf eines Gebäudes. So kann die Wärmepumpe auch mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur gut heizen, was ihre Effizienz steigert, und ihre Lebensdauer verlängert.

Die Dämmung ist gerade beim Einbau einer Wärmepumpe im Altbau immer wieder ein wichtiger Aspekt. Denn im Gegensatz zu Neubauten ist die Heizlast in Bestandsgebäuden aufgrund von unzureichender Dämmung oft viel höher. Neue Wärmepumpen können aber mittlerweile auch bei ungedämmten Gebäuden sehr zufriedenstellend mit hohen Vorlauftemperaturen heizen, wenn wichtige Voraussetzungen wie die Größe der Heizkörper berücksichtigt werden.

Auch extreme Witterungsbedingungen wirken sich negativ auf die Lebensdauer einer Wärmepumpe aus – zum Beispiel bei einer Wärmepumpe mit Außeneinheit wie der Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese muss bei massiver Kälte härter arbeiten, Eis auf der Außeneinheit kann den Verdichter belasten oder starker Wind und Temperaturschwankungen können die mechanischen Bauteile strapazieren.

Ein möglichst geschützter sowie gut belüfteter Standort und ggfs. zusätzliche Schutzmaßnahmen wie eine Abdeckung gegen die Witterung helfen, die Haltbarkeit dieser Geräte zu optimieren. Bei der Wahl des richtigen Standorts ist die Beratung durch Expert*innen sinnvoll.

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Dimensionierung und Nutzungsverhalten

Ist die Dimensionierung der Wärmepumpe zu gering, läuft sie häufiger am Leistungslimit und verschleißt schneller. Umgekehrt schalten sich zu große Anlagen häufig ein und aus (Takten), was den Verschleiß ebenfalls beschleunigt und so die Lebensdauer verringert. Die richtige Dimensionierung unterstützt also die Langlebigkeit der Anlage.

Die Steuerung der Wärmepumpe sollte außerdem auf eine konstante, gleichmäßige Nutzung ausgerichtet sein. Die Installation eines zusätzlichen Wärmespeichers (Pufferspeicher) kann Lastspitzen abdämpfen und Takten verhindern. Diese Maßnahmen schonen die Bauteile und beugen vorzeitigem Verschleiß vor.

Gleiches gilt für die Betriebsstunden: Je mehr Stunden die Wärmepumpe pro Jahr läuft, um die gewünschte Heizleistung zu erbringen, desto potenziell kürzer ihre Lebensdauer. Daher ist es wichtig, die Betriebsweise optimal an die individuellen Anforderungen des Haushalts anzupassen und so die Betriebsstunden so gering wie möglich zu halten. Das spart im übrigen auch Kosten.

Praktische Tipps: Wie kann ich die Lebensdauer meiner Wärmepumpe verlängern?

Die vom Hersteller empfohlenen Intervalle für die Wartung der Wärmepumpe – in der Regel jährlich – sollten eingehalten werden. Dabei werden wichtige Komponenten wie Kältemittel, Wärmetauscher und Filter überprüft und bei Bedarf ausgetauscht. Größere und etablierte Hersteller zeichnen sich dabei in der Regel durch hohe Zuverlässigkeit bei der Verfügbarkeit von Ersatzteilen aus.

Einfache Pflegemaßnahmen können oft selbst durchgeführt werden. Wichtig ist hierbei allerdings, die geplanten Maßnahmen mit den Bedingungen der Herstellergarantie und der Bedienungsanleitung abzugleichen. Maßnahmen an empfindlichen und/oder elektrischen Bauteilen sollte immer Fachpersonal durchführen.

Mögliche eigene Pflegemaßnahmen sind:

  • Reinigung des Luftfilters
  • Leerung der Kondensatwanne
  • Kontrolle bzw. Reinigung der Zu- und Ableitungen
  • Überprüfung der Wasseranschlüsse auf undichte Stellen
  • Reinigung der Außeneinheit
  • Überprüfung auf undichte Stellen im Kältemittelkreislauf
  • Entfernung von Schnee und Eis von der Außeneinheit

Die genannten Maßnahmen können dabei helfen, die Energieeffizienz und Leistung der Wärmepumpe so lange wie möglich zu erhalten und somit ihre Lebensdauer zu verlängern.

Erfahrung aus dem Alltag mit langlebigen Wärmepumpen

Wie sich die Lebensdauer von Wärmepumpen durch entsprechende Maßnahmen auch weit über die durchschnittliche Dauer hinaus optimieren lässt, zeigt eindrücklich das Beispiel von Robert Hufnagel. Sein Haus ist Baujahr 1936, Außenwanddicke 38 cm, rund 280 qm groß inklusive Keller und Dachboden. Bis auf Teile im Dachgeschoss ist es überwiegend ungedämmt, hat jedoch 4-fach-Isolierfenster, und verfügt über alte Heizköper aus der Installationszeit der Wärmepumpen im Jahr 1996 oder sogar noch Gussheizkörper aus Zeiten mit einer Kohlezentralheizung.

Zum Heizen nutzt der gelernte Heizungsbauer eine Erdwärmepumpe, die er energiebewusst einsetzt: „Tatsächlich beheizen wir so 200 qm, den Keller heizen wir nicht.“ Für die Warmwasserversorgung kommt eine kompakte Luft-Wasser-Wärmepumpe mit integriertem 300-l-Speicher zum Einsatz. Beide Geräte stammen von Siemens, also einem etablierten Hersteller. So sind die Wärmepumpen seit bald 30 Jahren zuverlässig im Einsatz.

Robert Hufnagel neben Erdwärmepumpe
Robert Hufnagel neben der Inneneinheit seiner Erdwärmepumpe (ohne Schallschutzhaube).

Hufnagel deckt in seinem Haus gleich mehrere der oben genannten Faktoren für eine optimale Lebensdauer von Wärmepumpen ab: Die Geräte sind qualitativ hochwertig und stammen von einem namhaften Hersteller.

Durch die Aufteilung der Heizlast verringern sich die Betriebsstunden für die einzelnen Wärmepumpen (die Erdwärmepumpe läuft im Sommer gar nicht) und die Nutzung gestaltet sich konstant, da die Geräte nicht an ihr Leistungslimit kommen. So verringert sich der Verschleiß. Entsprechend musste Hufnagel bisher nur einmal einen Temperaturfühler austauschen lassen.

Die Kosten für die Wartung seiner Erdwärmepumpe liegen bei rund 300 Euro. Nach Aussagen seines Fachbetriebes gibt es bei seiner Anlage noch nicht so viele evtl. anfällige Sensoren und Steckverbindungen. Auch wenn er hier keinen fixen Turnus hat, findet Robert Hufnagel eine regelmäßige Kontrolle durch einen Fachbetrieb wichtig im Hinblick auf die Lebensdauer seiner Wärmepumpen: „Es gibt immer Verschleißteile und entweder ich warte ab, bis die Heizung ausfällt, oder ich kümmere mich schon vorher darum.“

Auch der gewählte Standort zahlt sich aus: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe steht bei ihm im Keller und ist somit weder Witterungen noch starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Die Kältemittelrohre sind horizontal in einer Tiefe von 1,5 m verlegt. Somit kann die Anlage dank relativ gleichmäßiger Temperaturverhältnisse effizient arbeiten.

Die Betriebskosten, also der Stromverbrauch, lassen sich wie folgt aufteilen: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe für das Warmwasser bzw. Brauchwasser verbraucht im Schnitt 3 kWh/Tag. Die Erdwärmepumpe beheizt das ungedämmte Haus im Schnitt von September bis April und wird in den warmen Monaten ausgeschaltet. Ihr Verbrauch liegt bei 11.000 bis 12.000 kWh/Jahr.

Hufnagel dazu: „Ich bin eine gute Adresse, um mit allen Mythen und Vorurteilen aufzuräumen, die es bei der Wärmepumpe gibt. Insbesondere was den hohen Verbrauch in ungedämmten Häusern in kalten Wintern betrifft.“ Die Vorlauftemperatur seiner Heizung liegt bei maximal 60 °C und deckt damit problemlos die Heizlast.

Für Hausbesitzende, die ebenfalls die Lebensdauer ihrer Wärmepumpe optimieren wollen, hat Hufnagel folgende Tipps: „Lassen Sie Wartungen durchführen. Und achten Sie beim Kauf einer neuen Wärmepumpe auf Themen wie Haltbarkeit, Robustheit, Reparaturfreundlichkeit und Austauschfreundlichkeit.“

alte Waermepumpe von Siemens
Läuft und läuft: Seit bald 3 Jahrzehnten versorgt die alte Luft-Wasser-Wärmepumpe im Keller von Robert Hufnagel sein Haus mit Warmwasser.

Fazit

Die durchschnittliche Lebensdauer einer Wärmepumpe beträgt 15 bis 20 Jahre. Mit den richtigen Maßnahmen kann sie auch länger effizient heizen. Mit ein paar einfachen Pflegemaßnahmen kann jeder selbst etwas zur Lebensdauer der Wärmepumpe beitragen. Entscheidend sind aber eine professionelle Installation durch einen erfahrenen Fachbetrieb sowie eine regelmäßige Wartung.

Idealerweise wählen Hausbesitzende hierfür einen Betrieb aus der Region. Das ermöglicht schnelle Reaktionszeiten und sichert auch perspektivisch eine fachkundige Betreuung. Genauso bringen größere Hersteller auch eine gewisse Verlässlichkeit mit sich und auch die Chance, unkompliziert an Ersatzteile zu gelangen.

Berücksichtigt man all diese Punkte, schafft man die besten Voraussetzungen dafür, dass die Wärmepumpe über 20 Jahre zuverlässig arbeitet – vielleicht sogar mit einem neuen Rekord in Sachen Haltbarkeit.

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Belege

(1) https://www.waermepumpe.de/waermepumpe/darum-waermepumpe/waermepumpen-mythen/

  1. Titsch Josef

    Guten Tag,
    ja der Bericht war sehr Interessant für mich zu lesen.
    Wir haben ein Fertigteilhaus Bj. 2014 und seit 2015 eine Buderus WPL 8ik in Betrieb
    und sind auch sehr zufrieden damit und hoffen natürlich das unsere Wärmepumpe auch
    noch 10 Jahre ohne größere Probleme funktioniert.
    Was mir aber gar nicht gefällt sind die Kosten für eine ganz normale Wartung die ca. 2,5 Std. dauert und dafür werden 450€ berechnet das ist schon sehr happig!!!
    Wir lassen die Wartung jetzt nur mehr alle 2 Jahre machen.
    Die Aussage sich einen Qualifizierten Betrieb in der nähe zu suchen muß ich wiedersprechen da ich noch keinen Betrieb in meiner Nähe gefunden habe der richtig und gut beraten kann alle wollen dir nur das Beste verkaufen auch wenn es noch so ein Müll ist.
    Ich rate jedem der sich eine Luftwärmepumpe anschaffen möchte sich selbst erst bei Herstellern und im Netz zu informieren und dann auch noch die Preise vergleichen!!!
    Seit der Pandemie werden Preise jenseits von gut und böse veranschlagt was bestimmt auch der staatlichen Vörderung zu verdanken ist die wird gleich im Angebot mit eingerechnet und dann kostet die selbe Anlage 10TD.€ mehr als vor 4 Jahren.

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