Kochspaß in Familie

Elektro oder Gas: Ver­gleich des Energie­ver­brauchs von Koch­herden

Kochen mit Gas war vor der Energiekrise die kostengünstigste Art, Speisen zuzubereiten. Doch gilt das immer noch? Wir vergleichen die 4 gängigsten Typen von Küchenherden: Wie schneiden Gasherd, Induktionsherd, Elektroherd und ein Cerankochfeld gegeneinander ab? Wo liegen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Kochmöglichkeiten und welcher Herd hat die beste Energiebilanz?

Inhaltsverzeichnis

Kochen verbraucht Energie. In Zeiten der Energiekrise wollen viele Verbraucher*innen ihre Energiekosten aber so gering wie möglich halten. Und selbst wenn die für das Kochen eingesetzte Energie in privaten Haushalten nur einen relativ kleinen Teil des Energieverbrauchs ausmacht (ca. 5-7 % des gesamten Energieverbrauchs), kann man auch hier sparen.

Heute stehen grundsätzlich 4 Technologien zum Kochen zur Verfügung, wobei wir das Kochen mit einem Holzofen und das beliebte Grillen außen vorlassen. Im folgenden angegebene Zahlen können je nach Kochgewohnheiten und Kochgerät variieren.

Der Elektroherd

Beim Elektroherd werden Kochflächen durch Zufuhr von Strom erhitzt. Im Prinzip gibt es derartige Herde seit über 120 Jahren. Zu Beginn wurden Eisenspiralen zum Glühen gebracht. Aus Gründen der Handhabung lösten in den 1950er Jahren Platten aus Gusseisen die Eisenspiralen ab. 

Nachteil dieser Technik ist der Zeitfaktor. Zum einen dauert es eine gewisse Zeit, bis die Platten ausreichend heiß sind. Zum anderen bleiben die Platten nach dem Abschalten lange warm – letztlich Verschwendung von Energie. Vorteile der Technologie liegen in den geringen Anschaffungskosten für Elektroherde (etwa 300 bis 600 Euro) sowie darin, dass fast jedes Kochgeschirr zum Einsatz kommen kann.

Wichtig beim Kochen mit dem Elektroherd sind möglichst Töpfe mit glatten Böden. Denn je besser der Kontakt mit der Platte, desto weniger Energie ist notwendig.

Der Herd mit Ceranfeldern

Auch der Ceranherd funktioniert mit Elektrizität. Bei Ceran handelt es sich um eine spezielle Art von Glas, die zum einen Wärmestrahlung sehr gut durchlässt und zum anderen eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist. Daher werden bei Herden mit Ceranfeldern unter der Glasplatte angebrachte Metallspiralen zum Glühen gebracht. Deren Wärmestrahlung überträgt sich nahezu verlustfrei auf die Kochtöpfe. 

Vorteil: Die Kochhitze wird innerhalb kurzer Zeit wirksam, lässt sich relativ exakt regulieren und bei Beendigung des Kochvorgangs schnell abschalten. Der Einsatz von Energie ist also effizienter als bei einem Elektroherd. Ein weiterer Vorteil ist außerdem eine unkomplizierte Reinigung der Kochfelder. Wie beim Elektroherd sind die Anforderungen an die Töpfe nicht besonders hoch. Allerdings liegen die Anschaffungspreise für Ceranherde je nach Ausführung über denen eines Herdes mit Gusseisenplatten.

Der Induktionsherd

Seit 1984 sind Induktionsherde im Einsatz, zunächst nur in der Gastronomie. Auch ein Induktionsherd verfügt über eine glatte Oberfläche aus Glaskeramik, aufgeteilt in eingezeichnete Kochfelder. Unter den Kochfeldern sorgen Magnetspulen mithilfe eines induzierten Stromflusses im Boden des Kochgeschirrs für Hitze. 

Ein Nachteil: Ein Induktionsherd funktioniert nur mit speziellen Kochtöpfen, die im Boden über magnetisierbare Eisenkerne verfügen, auf die die Energie übertragen wird. Der Vorteil von Induktionsherden liegt darin, dass die Energie direkt auf den Topf einwirkt und nicht über eine zu erhitzende Platte oder zum Glühen gebrachte Heizspirale vermittelt wird. Da sich die Glasplatte kaum erhitzt, geht sehr wenig Energie verloren. 

Vorteil ist also der sehr effiziente Energieeinsatz und der Umstand, dass sowohl der Start wie die Beendigung des Kochvorgangs unmittelbar erfolgt. Allerdings ist der Anschaffungspreis für Induktionsherde im Vergleich nach wie vor am höchsten. 

Der Gasherd

Vor etwa 200 Jahren wurden die ersten mit Gas betriebenen Herde entwickelt. Beim Gasherd wird Erdgas einem Brennelement kontrolliert zugeführt, das dann entzündet wird. Direkte Gaskochfelder sind im Vergleich zu Elektroherden höchst ökonomisch. Sie übertragen die Heizenergie ohne Zwischenelement direkt auf die Töpfe. Zudem mögen viele Verbraucher*innen daran, dass sie sich schnell und flexibel regulieren lassen.

Die Kochtöpfe müssen nicht aus einem speziellen Material gefertigt sein oder ebene Böden aufweisen: Auf einem Gasherd kann man mit jedem noch so verbeulten Topf effizient Speisen erhitzen. 

Außerdem sind Gasherde unschlagbar günstig, einfache Modelle starten schon bei etwa 200 Euro. Auch bei den Energiekosten waren Gasherde lange Zeit Spitzenreiter, drohten aber diesen Platz infolge der Gaspreisexplosion zu verlieren. Selbstverständlich gibt es negative Punkte, als möglicher Nachteil wird manchmal das Reinigen empfunden.

Mit Biogas zukunftssicher heizen!

Jetzt zum passenden Gastarif wechseln und mit Stromtarif vom 50 € DUO-Bonus profitieren.

Zum Tarifangebot

Vergleich des Energieverbrauchs der Kochherde

Nicht alle Kochsysteme bringen die gleiche Effizienz mit, was technisch bedingt ist. Das wirkt sich auf die Menge der Energie aus, die man einsetzen muss, um das gewünschte Kochergebnis zu erreichen. Um die Systeme zu vergleichen, empfiehlt es sich, von einem vergleichbaren Kochergebnis auszugehen.

Daher hier im Ãœberblick die Werte für die notwendige Energie, die man benötigt, um 1,5 Liter Wasser zum Kochen zu bringen.

  1. Herd mit Induktionstechnik: 0,18 kWh 
  2. Herd mit Ceranfeldern: 0,22 kWh
  3. Elektroherd: 0,26 kWh 
  4. Gasherd: 0,33 kWh

Wenn man die Kosten betrachtet, ist das Ergebnis ein anderes. Um 1,5 Liter Wasser zum Kochen zu bringen, bezahlt man bei den betrachteten Küchenherden folgende Beträge:

  1. Gasherd: 3,9 Cent
  2. Herd mit Induktionstechnik: 7,2 Cent
  3. Herd mit Ceranfeldern: 8,8 Cent
  4. Elektroherd: 10,4 Cent

Der Unterschied gründet in den unterschiedlichen Preisen für Strom und für Gas. Während man für 1 kWh Strom im Durchschnitt etwa 40 Cent bezahlt, kostet 1 kWh Erdgas 12 Cent. (Anm. d. Redaktion: Wir rechnen mit den festgelegten Preisen der Energiepreisbremsen von 2023.)

Daraus ergibt sich dann folgende Rangfolge der Energiekosten für das Kochen von beispielhaft 1.000 Litern. Unsere Rechnung ist willkürlich und soll veranschaulichen, was es kostet um 4,5 l Wasser etwa 222-mal im Jahr zum Kochen zu bringen.

  1. Gasherd: 26 Euro
  2. Induktionsherd: 48 Euro
  3. Ceranherd: 59 Euro
  4. Elektroherd: 69 Euro

Wichtig bei diesem fiktiven und nicht-wissenschaftlichen Beispiel ist, dass wir hier nur die Kosten berechnen, um das Wasser zum Kochen zu bringen. Der anschließende Kochvorgang erfordert natürlich auch Energie und verursacht weitere Kosten. 

Grafik Vergleich von Gasherd zu anderen Kochherden; Kochen mit Gas schneidet gut ab.
In der Grafik werden Kochherde an Hand von Kriterien wie Kosten, Komfort oder Sicherheit usw. verglichen.

Fazit: Kochgas bleibt trotz hoher Gaskosten unschlagbar günstig

Wenn man die Anschaffungspreise für das Gerät selbst und die Töpfe betrachtet, gewinnt nach wie vor der Gasherd. Am teuersten ist hier der Induktionsherd. Allerdings ist das Kochen mit Induktionskochfeldern mittlerweile sehr viel günstiger geworden, der Induktionsherd schneidet im Vergleich bei den Energiekosten am zweitbesten ab. Elektroherd und Cerantechnik liegen am Ende und unterscheiden sich nur unwesentlich. 

Der Gasherd galt lange Zeit als die günstigste Variante unter den Kochherden und ist es nach wie vor. Geringe Anschaffungskosten und niedrige Gaspreise ergaben niedrige Gesamtenergiekosten. Induktionsherde haben mittlerweile aber nachgezogen und sind auch zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Sie arbeiten energieeffizient und mit Strom. Stammt der aus erneuerbaren Energien punkten sie also auch in Punkto Umwelt. 

Moderne Gasherde sind inzwischen aber auch wahre Hightech-Geräte mit elektronischen Flammenüberwachungen und Touch-Control, um die Brenner zu steuern. Sicherheitsaspekte spielen daher bei der Entscheidung für Kochgas inzwischen eine untergeordnete Rolle. Energiekrise und Gaskrise haben viele Verbraucher*innen zum Umdenken gebracht. Auch der Klimaschutz spielt eine immer wichtigere Rolle. Jedoch hat die Gastechnologie an dieser Stelle gute Chancen zukunftsfähig zu sein: Mit Biogas und Biomethan kann man mit Gas klimaneutral kochen.

Weiterführende Links:

Informationen über Kochgas auf der Website von Erdgas Südwest.

Belege
www.umweltbundesamt.de
de.statista.com
www.greenmind.besser-web.net
www.energieverbraucher.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

* Pflichtangaben. E-Mail wird nicht veröffentlicht.

49 − = 41

Icon Newsletter Newsletter